Risiken des Klimawandels für den Geschäftsbetrieb

Wie kleine und mittelständische Unternehmen Gefahren beurteilen, die sich aus dem Klimawandel für sie ergeben könnten, zeigt eine Umfrage.

27.3.2017 (verpd) Überschwemmungen sind nach Einschätzung kleiner und mittelständischer Unternehmen für deren Betrieb am ehesten eine Gefahr, die sich aus dem Klimawandel für sie ergeben könnte. Die kritischsten Konsequenzen werden bei den möglichen Sachschäden und Betriebsunterbrechungen gesehen.

Welche mögliche Folge des Klimawandels hat die größten Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb? Diese Frage stellte das GfK-Marktforschungsinstitut rund 2.600 klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) aus unterschiedlichen Branchen in 13 Ländern, darunter auch in Deutschland. Je Land wurden somit rund 200 Unternehmens-Verantwortliche befragt.

Die Teilnehmer der im Auftrag eines Versicherers durchgeführten Studie konnten dabei aus einer Liste folgender sechs Klimawandel-Folgen auswählen: Überflutungen, Starkregen, Stürme und Tornados, Dürre und Hitze, Muren sowie Ansteigen des Meeresspiegels.

Überschwemmungsschäden als Klimawandel-Konsequenzen

Für die deutschen Unternehmen sind es nach eigener Einschätzung am ehesten Überschwemmungen, die problematisch werden könnten: 36 Prozent nannten diese Gefahr. An zweiter Stelle liegt ebenfalls ein Risiko, das mit Niederschlag zu tun hat: Starkregen wurde von 33 Prozent angeführt. Jeweils zehn Prozent sehen ein Risiko für ihren Betrieb durch Stürme und Tornados sowie durch Hitze und Dürre und vier Prozent durch Muren.

Zudem wurden die Unternehmer danach gefragt, welche Problemart, die aufgrund der Folgen des Klimawandels eintreten kann, die kritischsten Konsequenzen für ihren Geschäftsbetrieb hätte. Hierzulande erhielt das Risiko eines Sachschadens die meisten Nennungen, nämlich insgesamt 36 Prozent, also mehr als jede dritte. An zweiter Stelle sehen mit 24 Prozent der KMUs hier eine Betriebsunterbrechung als größte Gefahr.

Danach folgen negative Auswirkungen auf die Versorgungs- und Lieferketten mit zwölf Prozent sowie hohe Energie- und Wasserkosten mit zehn Prozent der Nennungen.

Zunahme von extremen Wetterereignissen

Sechs Prozent der Befragten glauben im Übrigen nicht, dass ihr Unternehmen von einem der genannten Klimawandelfolgen betroffen sein wird. Dies kann jedoch ein teurer Irrtum werden, wie auch Daten aus der Vergangenheit zeigen.

„Der Weltklimarat IPCC als wissenschaftliches und zwischenstaatliches Gremium stellt fest: Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig“, so Dr. Christiane Textor von der Deutschen IPCC (Weltklimarat)-Koordinierungsstelle

Sie betont zudem: „Überall auf der Welt wurden die Folgen des Klimawandels für Natur und Menschen nachgewiesen. Der Klimawandel verstärkt bestehende Risiken und bewirkt neue, auch Wetterextreme werden zunehmen.“

Absicherung für Betriebe

Alleine in 2016 zahlten die Versicherer nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) rund zwei Milliarden Euro für Sachschäden an Gebäuden, Betrieben, Landwirtschaft und Hausrat durch Stürme, Starkregen und Hagel. Die beiden Frühjahrsunwetter Elvira und Friederike von 2016 waren mit 800 Millionen Euro Schaden die bislang teuersten Starkregenereignisse in Deutschland.

Für die meisten Risiken, die eine existenzielle Bedrohung für ein Unternehmen sein können, gibt es jedoch passende Absicherungslösungen von der Versicherungswirtschaft. Dazu zählen unter anderem die Geschäftsinhalts-, Gebäude-, Maschinen- und Elektronikversicherung und die Betriebsunterbrechungs-Versicherung.

Neben Sturm-, Hagel-, Brand- und Blitzschlagschäden können in diesen Policen zum Teil optional oder auch in Form einer eigenen Elementarversicherung Schäden durch Starkregen, Hochwasser, Erdbeben, Überschwemmungen, Muren, Steinschlag, Schneedruck und Lawinen abgesichert werden.